Die DB Netz AG muss Verspätungen > 90 Sekunden zwischen zwei Betriebsstellen mit einer Verspätungsbegründung codieren. Diese können auch im Rahmen des „Anreizsystems“ verwendet werden.

Dazu erhalten die EVU auch Tagesberichte, in denen die Verspätungsbegründungen des letzten Tages aufgeführt werden. In diesen ist allerdings nur der aktuelle Stand enthalten. Beispielsweise sind bei bereits von der DB Netz AG erfolgten Umcodierungen die ursprünglichen Codierungen nicht mehr enthalten. Auch nach Erstellung der Tagesberichte durchgeführte Umcodierungen werden den EVU nicht mehr mitgeteilt.

Auf dieser Basis können fehlerhafte Codierungen über ein Excel-Formular reklamiert werden.

Um den Prüf- und Reklamationsvorgang zu vereinfachen, wurde dieses Programm entwickelt.

Als Datum ist der Verkehrstag und daneben die TPS-Nummer, über den der Fahrplan bestellt wurde, ausgewählt werden.

Mit einem Klick auf „Suchen“ werden die Daten aufgerufen und angezeigt.

Je nach Anzahl der Datensätze kann dies einige Sekunden dauern. Die Anzeige ist vollständig, wenn das „Rädchen“ rechts neben dem Button „Suchen“ verschwindet.

Anschließend wird das Ergebnis angezeigt. Hier ist nach Zügen und darunter nach Zusatzverspätungen sortiert

Die Anzeige ist sortiert nach Zugfahrten und innerhalb dieser nach Laufweg.

Folgende Spalten werden angezeigt (Einträge jeweils in der oberen Zeile):

  • Status: mögliche sind „Neu“, „Korrektur“ und „Löschung“ bei Daten über die Schnittstelle. „BZ/NLZ“ kennzeichnet einen über den Tagesbericht importierten Datensatz. „OK“ bedeutet, dass dieser Eintrag über die Tf-Anwendung als korrekt markiert wurde. „Reklamat.“ kennzeichnet eine Reklamation. Hier ist der Vorschlag des EVU angegeben.
  • Code: Abkürzung der Betriebsstelle gem. Ril.100
  • Betriebsstelle: Ausgeschriebener Name
  • Datum: Zeitpunkt der Zugfahrt an der genannten Betriebsstelle
  • Uhrzeit: Zeitpunkt der Zugfahrt an der genannten Betriebsstelle
  • Dauer: Anzahl der Minuten der Zusatzverspätung an der genannten Betriebsstelle
  • Grund: Code und Bezeichnung der Verspätungsursache
  • Verurs.: Diese Spalte ist nur gefüllt, wenn ein Tagesbericht von der DB Netz AG importiert wurde und kennzeichnet den Verursacher der Verspätung.

Hinweis zum Verursacher: Bei einigen Verspätungsbegründungen, die als „EVU“ gekennzeichnet sind, kann der Verursacher von der Anzeige abweichen. Handelt es sich beispielsweise um eine Triebfahrzeugstörung, die nicht durch das eigene EVU, sondern durch ein anderes EVU verursacht wurde, wird dies beim Netzbetreiber auch entsprechend vermekrt. In diesem Fall wird der Verursacher auf „Folgeversp.“ gesetzt. Diese Information wird leider nicht über die Schnittstelle übertragen und erst mit dem Import der Tagesberichte eingefügt. Folgende Inhalte sind möglich: * (leer): kein Tagesbericht importiert oder Zeile ist nicht im Tagesbericht enthalten * —: kein Verursacher, Zusatzverspätung ist neutral * Netz: Diese Zusatzverspätung geht zu Lasten der DB Netz AG * EVU: Diese Zusatzverspätung geht zu Lasten des Eisenbahnverkehrsunternehmens * Folgeversp.: Es handelt sich hierbei um eine Zusatzverspätung als Folge einer anderen Zusatzverspätung. Beispiel: Im vorausliegenden Streckenabschnitt bleibt ein Zug eines anderen EVU aufgrund einer Triebfahrzeugstörung liegen. Korrekt ist, dass diese als „Zusatzverspätung“ codiert wurde. Da als Verursacher „Folgeversp.“ angegeben wurde, ist diese Zusatzverspätung für das eigene EVU ohne finanzielle Auswirkungen im Rahmen des Anreizsystems.

Wurde eine Verspätung durch die mobile Anwendung als „OK“ gekennzeichnet, wird diese zur besseren Unterscheidung in der Spalte „Status“ farblich gekennzeichnet. Eine Reklamation ist dennoch möglich.

Wurde für eine Verspätung bereits eine Reklamation erfasst oder gesendet, wird dies am Ende der Zeile durch einen roten Button gekennzeichnet. In der Zeile darunter wird die Reklamation angezeigt. Da die Reklamation nicht reklamiert werden kann, fehlt der entsprechende Button.

Verspätungen mit dem Status „Löschung“ können ebenfalls nicht reklamiert werden, da dieser Datensatz die Löschung eines Datensatzes mit dem Status „Neu“ oder „Korrektur“ anzeigt. Die Originaldatensätze werden trotzdem angezeigt.

In der zweiten Zeile werden angezeigt:

  • Erfasst: Zeitpunkt, an dem die Verspätungsbegründung vom Fahrdienstleiter / Betriebszentrale etc. erfasst wurde
  • Status: Grund, warum der Zug an dieser Betriebsstelle war (z. B. „Abfahrt“, „Durchfahrt“, …)
  • Gesamtverspätung: wie hoch war die Verspätung des Zuges an der genannten Betriebsstelle


Mit einem Klick auf den Button „Reklamieren“ wird folgende Maske geöffnet:

Zwingend erforderlich ist, dass der vom EVU als korrekt angesehene Grund ausgeäwhlt wird. Weiterhin muss eine Begründung eingegeben werden. Diese benötigt der Sachbearbeiter beim Netzbetreiber um entscheiden zu können, ob der Umkodierungsantrag gerechtfertigt ist.

Anschließend ist der Button „Speichern“ zu klicken.

Danach wird die Maske geschlossen und ein anderer Datensatz kann bearbeitet werden.

Eine Reklamation ist nicht möglich, wenn * Der Eintrag bereits reklamiert wurde (hier ist dieser entsprechend gekennzeichnet) * Der Eintrag selbst einer Reklamation entspricht. Hier fehlt der Button.

Hinweis: Der Umkodierungsantrag wird nur gespeichert und noch nicht gesendet. Um die Umkodierungsanträge abzusenden, muss das Programm Verspätungen reklamieren aufgerufen werden.

  • Zuletzt geändert: vor 4 Jahren
  • von Claas Rehmstedt